(Erstveröffentlichung am 21.06.2010)
Jahrelang wurde Mobilität von Arbeitnehmern gefordert und der Ruf, die Rahmenbedingungen für eben diese Mobilität zu schaffen, war laut. Ob Pendlerpauschale, Absetzen von Umzugskosten, Steuererleichterung oder sonstiges…. Das hat immer geklungen als sei Globalisierung, Mobilität und eine gewisse Ortsunabhängigkeit in einem Lebenslauf etwas neues.
Ich bin momentan dabei, meine zahlreichen Bücher zum Thema Musik zu lesen und brauchbares in diese Website einzubauen. Und wenn man die zahlreichen Biographien der ganz großen und etwas weniger großen der Musikgeschichte liest, da wundert man sich nicht schlecht, wo die so alles gelebt und gewirkt haben. Welche Strecken da für Konzertreisen oder zum Antritt einer neuen Stelle zurückgelegt wurden und welche kurze Phasen teilweise mit langen Reisen begannen und endeten.
Und das in Zeiten der Kutsche und des Pferdes, bei schlechten Straßen, schlechten Hotels, ohne Verkehrsfunk, Navigationssystem, ADAC oder Handy. Zu einer Zeit, als das heutige Deutschland oder Italien noch aus dutzenden von Fürstentümern bestanden und unzählige Grenzen zu überqueren waren. Was für ein Aufwand und mit welcher Selbstverständlichkeit. Paris und London waren sozusagen Pflichtstation, wenn man als Musikus was werden wollte. Wien selbstverständlich auch. Für Musikunterricht von Bonn nach Wien, wie Beethoven oder für eine Anstellung nach St. Petersburg wie beispielsweise Cimarosa oder Köhler.
Kein Wunder, dass Mozart, Mendelssohn und andere so früh gestorben sind. Das war sicher deutlich stressiger und ungesünder als Jetlag, Bundesbahnfrust und Stau heutzutage. Schade, was uns da an toller Musik verloren gegangen sein mag……
Nachtrag der Autorin aus 2024: Dafür haben die damals weniger Klimagase beim Reisen produziert….. wie 14 Jahre den Blick auf Mobilität verändern können….
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